Schwierige Situation

In diesem Jahr können wir weder Tiere noch Felle oder Lammfleisch anbieten.

Der Grund: Die Blauzungenerkrankung hat unsere Herde schwer getroffen. Schon im Herbst 2023 war das Blauzungenvirus 3 in Holland erstmalig diagnostiziert worden. Zu diesem Zeitpunkt gab es dagegen noch keine Impfung. Man hat die Schafhalter in Deutschland vor dem Virus gewarnt und geraten, Maßnahmen zu ergreifen, wie z. B. das regelmäßige Auftragen von Repellens (chemische Substanzen, die eingesetzt werden, um Insekten (z.B. Mücken) von den Schafen fernzuhalten), da das Virus über Gnitzen (kleine Stechmücken) übertragen wird. Auch eine Aufstallung sollte die Gefahr minimieren. Leider wurde erst viel zu spät an der Entwicklung einer Impfung gearbeitet.

Im Juni 2024 kam die Impfung mit einer Eilzulassung auf den deutschen Markt. Wir konnten endlich impfen! Doch wie sich herausstellte – viel zu spät! Wir haben bereits infizierte Tiere geimpft. Alle Tiere meiner Herde sind z.T. schwer erkrankt. Letztlich haben wir 15 Tiere verloren. Darunter einen sehr guten Zuchtbock, eine prämierte Aue und fast die Hälfte unserer Lämmer. Die erkrankten Tiere erholen sich nur langsam und sind insgesamt derart immunschwach, dass sie ständig verwurmt waren, Klauenprobleme hatten u.v.m.

Mit nachlassendem Impfschutz kam in den warmen Tagen des Oktobers noch einmal eine Krankheitswelle, die aber alle Tiere überlebten.

Hier am Niederrhein sind die Rheinnebenarme wegen des vielen Regens mit Wasser gefüllt, das war natürlich ein Paradies für die Gnitzen, die sich massiv fortzupflanzten und die Schafe erneut stachen.

Ich hoffe, das unsere Auen trotzdem aufgenommen haben und im nächsten Jahr wieder Tiere zum Verkauf stehen.

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