Bereits vor rund 12 Jahren Jahren hat die Stadt Voerde Ausgleichsflächen für den frisch versiegelten Boden eines Neubaugebiet errichtet. Diese rund 8.000 Quadratmeter große Fläche wurde ursprünglich als Streuobstwiese angelegt. Die Pflege erfolgte über den NABU und einen nahegelegenen Landwirt. Zwischen den relativ eng stehenden Bäumen ist der Maschineneinsatz aufwendig und schwierig. Am besten für den Boden ist eine sogenannte Beweidung. Also grasen nun die Schafe vom Kempkenshof – in Absprache mit der Kommune – auf diesen öffentlichen Grünflächen.
Damit kümmere ich mich aber auch um die Pflege der darauf wachsenden 60 Obstbäume, darunter Kirsche, Pflaume, Birne, Apfel, Mirabelle, Reneklode (Zuckerpflaume). Obstbäume verlangen einen regelmäßigen Schnitt, eine angemessene Düngung und in den Sommermonaten mitunter auch eine Bewässerung. Die etwa 12 Jahre alten Bäume benötigten also eine kompetente Hand. Aus diesem Grund besuche ich derzeit einen achtmonatigen Baumwartkurs in Rheinland-Pfalz, um die unterschiedlichen Gehölze fachlich einwandfrei beschneiden und damit pflegen zu können. „Das ist wirklich ein tolles Aha-Erlebnis, weil ich das Gelernte auf der Wiese sofort umsetzen kann. Die Bäume sehen bereits heute deutlich besser aus als noch vor wenigen Monaten.“
Wenn schließlich alle Schafe auf dem Gelände weiden, befinden sich 20 Southdowns darauf. Je nach Höhe des Grases verweilen die Schafe dann eine Woche darauf, bevor sie – via Anhänger – wieder auf die Weiden rund um den Kempkenshof zurückkehren. In Summe erleben unsere Schafe damit eine räumliche Veränderung, wir wissen nun, wie man Obstgehölze pflegt – Ernte inklusive, und die Stadt muss sich um eine Aufgabe weniger kümmern. Win-Win-Win.
